Centre de formation TONDTENGA, - Berufsausbildung in Agrobiologie.

"Tondtenga" bedeutet auf Mooré (die Sprache der quantitativ am stärksten vertretenen ethnischen Gruppe in Burkina Faso, der Mossi) "Unser Land". Das Ausbildungszentrum Tondtenga wird von allen liebevoll "TT" genannt. Auf diesem pädagogischen Bauernhof lernen junge Schulabbrecher, wie sie mithilfe agrobiologischer Methoden Land bewirtschaften können. Ziel ist es, die Landflucht zu verringern und Schulabbrechern die Möglichkeit zu geben, in ihren Heimatdörfern ein menschenwürdiges und stabiles Leben zu führen.

Das Tondtenga-Ausbildungszentrum wurde 2005 in Balkouy, einem Vorort von Ouagadougou, eingeweiht. Das Zentrum kann bis zu 120 junge Männer und Frauen aufnehmen. Dort werden sie in agrobiologischen Methoden im Gemüseanbau, in der Landwirtschaft und in der Viehzucht ausgebildet. Die Jugendlichen wohnen während der gesamten Ausbildungszeit im Zentrum. Die sieben Hektar große Farm ist in vier Bereiche unterteilt: den Betreuungsbereich mit Schlafräumen, Klassenzimmern und Verwaltungsgebäuden, den Umweltbereich mit Obstbäumen und Pflanzenkulturen, den Landwirtschaftsbereich mit Gemüsegärten und Kompostgruben sowie den Tierhaltungsbereich mit den Ställen für die Tiere (Schweine, Ziegen, Schafe, Kaninchen, Enten, Truthähne, Hühner und Rinder). Das für den Bauernhof benötigte Wasser wird mit einer Solarpumpe aus einer Tiefe von 65 Metern gewonnen und in einem Wasserturm gespeichert.

Die Ausbildung dauert etwa 18 Monate und ist auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten. Sie teilt sich in 20 % Theorie und 80 % Praxis auf. Die Schüler/innen erwerben Kenntnisse in Ackerbau, Gemüseanbau, Viehzucht, Biofutter, Bewässerung, Bodenvorbereitung und -düngung durch Bio-Kompost sowie Finanzmanagement. Die Ausbildung endet mit der Teilnahme an zwei nationalen beruflichen Befähigungsprüfungen, die als "CQB" (Certificat de Qualification de Base) bzw. "CQP" (Certificat de Qualification Professionnelle) bezeichnet werden.

Mit einem Rucksack voller neuer Kenntnisse kehren die Schüler am Ende der Ausbildung in ihre Heimatdörfer zurück, um mit ihren Fähigkeiten zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Region beizutragen. Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder gründen sie in Gruppen von zehn Personen eine landwirtschaftliche Genossenschaft oder sie lassen sich als Selbständige nieder. TT unterstützt die jungen Leute mit Ausrüstung und Materialien und begleitet sie über das ganze erste Jahr ihrer neuen Tätigkeit hinweg.

Dank seiner langjährigen Erfahrung ist Tondtenga in der Lage, sich an die Bedürfnisse der burkinischen Gesellschaft anzupassen. In den Jahren 2022 und 2023 hat das Zentrum IDPs (Internally Displaced Persons), die aus der Region Centre-Nord stammen, aufgenommen und ausgebildet. Durch die Unterstützung von IDPs trägt TT zur Erholung jener Regionen in Burkina Faso bei, die seit 2019 von Unruhen geplagt werden. Im Jahr 2024 wurden die jungen IDPs in sicheren Regionen angesiedelt, um ihr Wissen einsetzen und sich ein neues Leben aufbauen zu können.

Tondtenga wird von einem technischen Team geleitet, bestehend aus einem Direktor, einem Forstingenieur, einem Beauftragten für pädagogische Ausbildung und Begleitung nach der Ausbildung, einem Ingenieur für ländliche Entwicklung und Umwelt, einem Sekretär und Buchhalter, einem Betreuer für landwirtschaftliche Produktion, einem leitenden Techniker für Landwirtschaft, einem Betreuer für Tierproduktion, einem leitenden Techniker für Viehzucht, einem Betreuer für Umweltproduktion und einem Forsttechniker. Das Verwaltungs- und Unterstützungspersonal besteht aus einem Fahrer, zwei Köchinnen, die für die Verpflegung der jungen Pensionäre zuständig sind, zwei Nachtaufsehern und drei Wächtern.

Das Tondtenga-Projekt wurde von der Stiftung Dr. Elvire Engel in Luxemburg in Partnerschaft mit AMPO initiiert. Bis heute ist die Stiftung Dr. Elvire Engel der Hauptfinanzier dieses Projekts.

Seit 2005 entfaltet Tondtenga seine Aktivitäten, um zu einer nachhaltigen Umwelt in burkinischen Dörfern beizutragen, indem die Qualität der Böden und die Lebensbedingungen von jungen Schulabgängern verbessert werden.