AMPO Ouagadougou
Die AMPO-Monatsgeschichten
CINÉMOBILE
Für das AMPO-Team des CINÉMOBILE endet das Projektjahr 2021/2022 zeitgleich mit den Schulferien der Kinder in Burkina Faso. Seit September 2021 fuhren sie regelmäßig in Dörfer, um zum einen Filme über sensible Themen, wie bspw. Sexualität, Brustkrebs oder Gleichberechtigung zu zeigen, und zum anderen mit den Verantwortlichen der Verwaltungsbehörden zu sprechen. Das Team trat unter anderem mit Hochkommissar der Provinz Passoré, der Präfekt von Arbollé und der Generalsekretär des Rathauses von Arbollé in Kontakt. Gleichzeitig durften unsere Kolleg:innen aber nicht die Verwaltungsstrukturen in den Dörfern selbst vernachlässigen, die aufgrund eines Gewohnheitsrechtes entstanden sind, wie die Vorstandsmitglieder der Dorfentwicklungsräte. Im Juni, also zum Ende des Projektjahres, wurden noch einmal die Wirkungen der Aktivitäten mit den Verantwortlichen besprochen und eine Bilanz gezogen. Die Akzeptanz für die durchgeführten Sensibilisierungsarbeiten unserer Kolleg:innen ist sehr wichtig für den Erfolg des CINÉMOBILE. Deshalb hat sich AMPO vor der Sommerpause noch einmal bei allen beteiligten bedankt.
Wir drücken die Daumen, dass es im September trotz der schwierigen Situation vor Ort so weitergehen kann.
MIA/ALMA
Anfang Juni besuchte ein Team der AMPO Krankenstation MIA/ALMA. Jede Einrichtung wird regelmäßig besucht, um bestimmte Krankheiten mit Impfungen oder Medikamenten vorzubeugen; so auch Malaria. Malaria ist nach wie vor ein großes Problem für die Bevölkerung in Burkina Faso, da ein ganzjähriges Risiko - auch in Städten - besteht. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 4 % der gemeldeten Todesfälle in Burkina Faso allein von Malaria kamen. Zur Vorbeugung erhielten die Frauen in MIA/ALMA die erste Dosis Combimal, ein Medikament gegen den Erreger "Plasmodium falciparum". 2/3 der Infektionen mit diesem Erreger führen zur schweren Malaria tropica, die wiederum unbehandelt eine Sterblichkeitsrate von 20% aufweist.
Alle Mädchen und Kinder haben es eingenommen und wir hoffen auf eine malariafreie Saison.
AMPO Jungenwaisenhaus
Viele Kinder bei AMPO haben oft noch Familienangehörige, die aber wegen mangelnder finanzieller Mittel nicht für ihre Kinder sorgen können. Bei AMPO erhalten sie die Chance, ihren Schulabschluss zu machen, eine Ausbildung zu beginnen, Sportarten auszuprobieren und einfach einen geregelten Alltag nachgehen zu können. Mit der Volljährigkeit ziehen die Kinder aus und kehren zu ihren Familien zurück. Der Abschied fiel allen sehr schwer, weil die Jungen mehrere Jahre bei AMPO gelebt haben.
In diesem Jahr verlassen zehn (10) junge Männer das Waisenhaus, unter ihnen sind ein Abiturient, vier, die eine Ausbildung in Werkstätten machen werden und einer, der im nächsten Schuljahr eine technische Mittlere Reife Prüfung in Elektrotechnik machen wird. Die anderen jungen Erwachsenen besuchen noch die 12. und 13. Klasse im nächsten Schuljahr und beendigen dann ebenfalls die Schule. Durch das Programm "Ausbildungsförderung" wird ihr Studium oder ihre Berufsausbildung von AMPO bzw. den Ausbildungspatenschaften übernommen. Natürlich ist die AMPO Familie weiterhin für die jungen Erwachsenen da und hilft, wo sie nur kann.
AMPO Krankenstation
Safiatou war eine junge Frau, als sie zu AMPO kam. Sie sei HIV positiv, erzählte sie unseren Kolleg:innen, und brauche Hilfe. Leider werden Personen, die HIV positiv sind, immer noch in Burkina Faso von der Gesellschaft ausgeschlossen. Es ist ein Tabuthema und viele Betroffene schämen sich für ihre Erkrankung, so auch Safiatou. Deshalb gibt es das Projekt VIIMDE. Das Team von VIIMDE hilft betroffenen Frauen verantwortungsbewusst mit ihrer HIV-Erkrankung umzugehen und bietet jegliche Unterstützung. Regelmäßig kommen die Frauen zu AMPO und es wird ihnen alles rund um ihre Krankheit erklärt (Medikamenteneinnahme, Verringerungen von Ansteckungen, Psychologische Betreuung etc.) und Raum für Austausch untereinander geboten. Safiatou nahm dieses Angebot an und kam regelmäßig zu AMPO.
Leider erhielt AMPO vor zwei Monaten die traurige Nachricht, dass Safiatou gestorben sei. Aus den Gesprächen und Gruppensitzungen wussten unsere Kolleg:innen von ihrer kleinen Tochter Farida, die auch eine antiretrovirale Behandlung gegen ihre HIV Infektion erhielt. Das dreijährige Kind wurde der Schwägerin anvertraut, was auch bedeutete, dass sie sich um die Behandlung des kleinen Mädchen kümmern muss.
Vor einigen Tagen stand der Vater mit der kleinen Farida vor der AMPO Krankenstation. Vor einigen Wochen besuchte er sie und fand Farida schwer erkrankt auf. Seine Schwägerin führte die antiretrovirale Behandlung nicht ordnungsgemäß durch, was schwere Folgen für Farida hat. Das Kind war in einem schwachen Zustand und wurde schnell an das Kinderkrankenhaus Charles De Gaulle verwiesen. Der Gesundheitszustand der kleinen Farida verbesserte sich schnell, sodass AMPO sie in die eigene Rehastation aufnehmen konnte. Es wird jetzt sehr stark auf ihre Ernährung und die richtige Medikamenteneinnahme geachtet, damit Farida schnell wieder mit den anderen Kindern spielen kann. Ihr Vater kommt sie regelmäßig besuchen, aber bisher ist noch nicht geklärt, wo sie nach der Genesung bleiben wird.
Alle Namen wurden geändert.