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AMPO – Rundbrief Herbst 2016

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Zum Lesen bitte das Bild anklicken.

Liebe Freunde und Paten unserer Waisenkinder in Ouagadougou,

ich hoffe Sie alle sind wohlauf und munter!

Die Sommerferien sind zu Ende, so wie in Ihren eigenen Familien beginnt auch an den Schulen der Hauptstadt Ouagadougou wieder der Alltag. Die AMPO-Kinder sind alle wohlbehalten zurück – allerdings meist etwas magerer als zuvor, denn sie verbringen die letzten 4 Wochen ihrer dreimonatigen Ferien in ihren Restfamilien, und allzuviel zu essen gibt es dort oft nicht. Meine größte Sorge ist immer, dass sie in dieser Zeit krank werden und von der Familie mangels Geld oder Interesse gar nicht behandelt werden. Nun aber sind alle wieder unter unserer sicheren Obhut. Zusammen mit ihrem neuen Direktor im Jungswaisenhaus haben sie Großes vor: jeder will seine Noten im nächsten Halbjahr noch mehr verbessern – na, wir sind gespannt, nachdem wir ja bereits mit den Ergebnissen des letzten Schuljahres wieder recht zufrieden sind. Allerdings stimmt es, dass alle großartig erholt sind, in unserer Ferienkolonie hatten wir reichlich Spaß, Schlaf, Spiele und gutes Essen. Bei meinem Besuch an der Grenze nach Ghana fand ich eine wilde Meute fröhlicher Kinder vor – wie herrlich sorglos konnten sie dort leben!

Damit ist nun Schluss, die gestrengen Nachhilfelehrer stehen täglich wieder nach dem Gebet und dem Abendessen vor ihren Tafeln, unsere Ex-AMPO-Kinder, die inzwischen im Studium sind, kommen an den Wochenenden und bringen ihren kleinen Brüdern und Schwestern Algebra und Physik bei. Viele deutsche Besucher können das Lehrprogramm gar nicht fassen: burkinische Kinder wissen alles über französische Revolution und Tangenten, aber nichts über afrikanische Hauptstädte oder unsere Sozialstrukturen. Was für eine verschwendete Energie, und wie realitätsfern!

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Zurück aus den Ferien – im Gepäck zahlreiche Erinnerungen

AMPO hat jedoch auch dieses Jahr wieder tief in die Tasche gegriffen und konnte vielen externen Kindern das Schulgeld ⇑ zahlen. Im August sitzen wir eine ganze Woche lang mit drei Teams aus je vier Mitarbeitern über 1000 Müttern gegenüber, alle ausgerüstet mit den letzten Zeugnissen, Geburtsurkunden und den jeweiligen Schulkosten ihres Kindes. Diese Registrierung ist seit Monaten vorbereitet, jedes Kind wird digital erfasst. Nur gute Schüler bekommen bei uns Schulgeld, schließlich wollen wir unser Land entwickeln.

Worüber ich immer wieder erschüttert bin, ist der Mangel an Wissen bei den Eltern. Die meisten Frauen können nicht lesen und schreiben und bestätigen den Erhalt des Geldes mit einem Fingerabdruck. Fast keine kennt den Namen der Schule in die ihr Kind geht, nicht die Höhe des Schulgeldes und weiß nichts über die Benotung. Sie fallen aus allen Wolken wenn ihr Kind eine Klasse wiederholen muss, weil sie die Zwischenzeugnisse gar nicht lesen können. Sie kennen die Lehrer nicht und haben Angst in die Schule zu gehen um sich dort zu erkundigen. Andererseits kennt der Lehrer vermutlich ihr Kind gar nicht, denn bei Klassen von 80 bis 120 Kindern hat er genug anderes zu tun. So wundere ich mich immer wieder, wie einige dieser Kinder sich auf den ersten Plätzen durchschlagen, mit immensem Fleiß und beim nächtlichen Lernen unter den Bogenlampen der Boulevards – denn zuhause gibt es kein Petroleum….

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Schulgeldvergabe: Katrin Rohde spricht täglich mit den Eltern, die auf Schulgeld für ihre Kinder hoffen.

Diese blitzgescheiten Kinder brauchen Unterstützung, denn sie sollen und wollen nicht nach Europa flüchten sondern ihr eigenes Land so entwickeln, dass sie zufrieden darin leben können. Und da komme ich einmal auf meine vielen Reisen in Europa, die mich unter anderem in diverse Schulen führen. Hier halte ich Vorträge über diese Verhältnisse, und nicht wenige Schulen sammeln in Basaren und Spendenläufen jährlich bis zu 10.000 Euro zusammen, für ihre Brüder und Schwestern in Afrika. Sie tun es mit dem größten Vergnügen, denn jede Runde mehr gelaufen erbringt das Grundschulgeld für ein afrikanisches Kind. Endlich können sie selbst und aus eigenen Kräften aktiv helfen, und sie tun es aus tiefstem Herzen. Danke, Dank an alle diese Kinder und Jugendlichen in Deutschland, für eine gute Tat!

Und wo wir gerade bei den Kosten sind: Der Sahel e.V. benötigt ihre Hilfe, um die Kosten für beide Waisenhäuser aufzubringen. Unsere AMPO-Kinder haben zwar stets und immer genügend zu essen, aber auch bei uns in Afrika wird alles immer teurer. Dieses Jahr hatten wir sehr starke Regen – gut für die Landwirtschaft, aber etlichen alten Frauen wurden auch ihre Hütten weggeschwemmt, die haben wir dann neu aufgebaut. Geld für solche Extras ist immer willkommen! Gerne hätten wir weniger zweckbedingte und mehr allgemeine Spenden, um ihre Gelder genau da einsetzen zu können, wo wir sie ganz dringend benötigen. Bitte orientieren Sie sich, denn je mehr Gutes wir gemeinsam tun, desto höhere Summen brauchen wir dafür auch. Sie sind und bleiben die Geber. Und treue Geber sind Sie!

Wir sind und bleiben zuversichtlich – auch im Angesicht der vielen Gewalt auf der Welt. Lassen Sie sich nicht von der Panikmache anstecken. Zusammenhalt und Zuversicht, damit kann man den nächsten Tag heiter beginnen. So leben wir in Afrika, und von diesem Reichtum geben wir gerne immer ab!

Herzliche Grüße und wie immer Dank an Sie und Ihre Familie von Ihrer Katrin Rohde


 

Acht Jungen und neun Mädchen wurden im September neu in die Waisenhäuser aufgenommen

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Im Juli wurden während einer feierlichen Zeremonie je 7 Mädchen und Jungen aus den Waisenhäusern verabschiedet ⇑. So konnten nun 17 neue Kinder aufgenommen werden: 8 Jungen und 9 Mädchen, die sich in den kommenden Monaten einleben werden. Die meisten von ihnen sind Waisen oder Halbwaisen aus ganz besonders schwierigen sozialen Verhältnissen. Für diese Kinder sind wir noch auf der Suche nach Paten ⇑. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie ein Kind aus unseren Waisenhäusern begleiten und unterstützten möchten. Für weitere Informationen senden wir Ihnen gern unseren Patenleitfaden ⇑ zu, der einen kompakten Überblick über die Patenschaftshilfe gibt.

 


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Der neue Direktor Lamsa Bogni bringt frischen Wind in das Waisenhaus für Jungen

Lamsa Bogni ist neuer Direktor des Jungenwaisenhauses

Was sollten unsere Freunde über Sie wissen?

Ich heiße Lamsa Bogni, ich bin 40 Jahre alt, verheiratet und habe ein Kind. Ich bin von der Ausbildung her Psychologe sowie Sozialarbeiter mit einer Spezialisierung auf besonders verwundbare Bevölkerungsgruppen, wie z.B. Jugendliche, Straßenkinder und Behinderte. Ich habe 11 Jahre lang für verschiedene staatliche Einrichtungen gearbeitet: u.a. war ich Leiter eines Zentrums für ledige Mütter, Erzieher in einem Wohnheim für gefährdete Kinder und Jugendliche und zuletzt war ich in Bobo Dioulasso (der 2. Stadt Burkinas) Leiter des Dienstes für Straßenkinder.

Was lieben Sie an der Arbeit mit Kindern?

Für mich ist es eine Berufung, Personen in schwierigen Situationen und insbesondere Kindern und Jugendlichen dazu zu helfen, ihren Weg zu finden und sich eine bessere Zukunft aufzubauen.

Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Arbeit bei AMPO gesetzt?

Ich möchte meine bisherigen Erfahrungen zum Wohle von AMPO einsetzen und insbesondere zum Wohle der Erzieher des Jungen-Waisenhauses, damit wir gemeinsam einer möglichst großen Anzahl von Kindern und Jugendlichen dabei helfen können, eine erfolgreiche schulische und berufliche Karriere zu machen. Außerdem ist natürlich die Aufrechterhaltung mit den jeweiligen Herkunftsfamilien ein wichtiges Ziel, damit die Kinder ihre Herkunft nicht vergessen. Das übergeordnete Ziel bei allem ist aber, die Kinder und Jugendlichen zu den Bürgern zu formen, die unsere Gesellschaft braucht.


Sahel e.V.

In den vergangenen 20 Jahren wurden in den Waisenhäusern viele Kinder liebevoll betreut und bis ins Erwachsenenalter begleitet. Die Entwicklung der Kinder in den Waisenhäusern bestätigt immer wieder, den Sinn dieser langfristig angelegten Einrichtungen. Sicherheit, Geborgenheit und Förderung über die gesamte Kindheit hinweg schaffen die Grundlage und Chance für eine eigenständige und selbstbestimmte Zukunft. Davon sind wir nach wie vor überzeugt!

Wir möchten die Finanzierung der Waisenhäuser dauerhaft und nachhaltig sichern. Die regelmäßigen Patenbeiträge und die Zuwendungen einer Stiftung sind dabei eine verlässliche Größe, die einen Teil der grundlegenden Ausstattung und Versorgung der Kinder deckt. Vielen Dank an dieser Stelle an all unsere fürsorglichen Paten und die Fürsorge- und Bildungsstiftung. Um 120 Kinder zu betreuen bedarf es jedoch auch zuverlässiger Mitarbeiter, Erzieher, Betreuer und ebenso Köchinnen oder Nachtwachen. Die Kosten für die medizinische Betreuung der Kinder und viele weitere Positionen wie Wasser, Strom, Schulzubehör, Büroartikel oder Reparaturen müssen kontinuierlich aufgebracht werden.

Langsam geht es auf das Weihnachtsfest zu und wir haben in unseren Wunschpaketen einige Beispiele für Sie zusammengestellt, für die sinnvoll gespendet werden kann. Wie Sie sehen, kann man sowohl mit großen, als auch mit kleinen Beträgen helfen, unsere alltäglichen oder gelegentlichen Ausgaben zugunsten der Kinder zu decken.

Wir möchten deshalb diesen Rundbrief unseren Waisenhäusern widmen und ihre Unterstützung für die Versorgung der Kinder einsetzen – kein Betrag ist zu klein, damit das Gute nie verloren geht!

SAMSUNG CAMERA PICTURESGesunde Ernährung in den Waisenhäusern

Essen für 1 Kind pro Monat…………………………………………… 40 €

Täglich für alle 120 Kinder………………………………………….. 150 €

Monatlich für alle 120 Kinder………………………………….. 4.800 €

Das Essen entspricht der traditionellen Ernährung vor Ort und wird aus regionalen Produkten frisch zubereitet. Für alle Kinder sind regelmäßige Mahlzeiten eine neue Erfahrung. Der Essensplan für montags sieht z.B. Frühstücksbrei, Reis zum Mittag und Bohnen zum Abendessen vor.

 

Pädagogische Fachkräfte

Insgesamt arbeiten ca. 20 pädagogische Fachkräfte in den Waisenhäusern (Erzieher, Betreuer und Nachhilfelehrer). Ohne sie wäre die Betreuung und Förderung unserer Kinder nicht denkbar.

Monatliche Vergütung………………………………………………… 195 €

Jährliche Vergütung…………………………………………………. 2.300 €

Die Angaben der Vergütung sind Durchschnittswerte für eine Fachkraft.

ampokalender2016-titel-sprialbindungDer neue AMPO-Kalender 2017

Gemeinsam aufwachsen, füreinander einstehen und zusammen von der Zukunft träumen – von diesen Dingen erzählt der diesjährige AMPO-Kalender. Gemeinsam stark sind nicht nur die Kinder bei AMPO: Die Projektleiter, die Vorstände des Sahel e.V., Schüler deutscher Schulen, Katrin Rohde und alle anderen Partnervereine in Europa, große und kleine Menschen, die sich vielerorts engagieren … Alle verbindet ein gemeinsames Ziel: Eine gesunde Entwicklung und Zukunftsperspektiven für die Kinder und Jugendlichen im afrikanischen Burkina Faso!

Schenken leicht gemacht:

Wir versenden Ihre Kalender auch als Geschenk verpackt direkt an den Beschenkten. Bestellungen nehmen wir telefonisch, per Mail oder über unseren Shop entgegen.

Verteilkalender:

Greifen Sie gleich zu und bestellen Sie auch Kalender zum Verschenken und Verteilen mit, um das Gute weiterzugeben! Der Erlös des Kalenderverkaufes kommt direkt den Einrichtungen von AMPO zugute!

Schenken und Gutes tun.

 

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