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Ehrenamt mit Herz und Verstand – ein besonderer Dank.

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Gemeinsam mit unseren Partnervereinen ist es unser erklärtes Ziel, die Einrichtungen von AMPO langfristig zu sichern. Dieser großen Aufgabe stellen wir uns täglich: Dabei sind die Aufgabengebiete des Sahel e.V. sehr vielfältig und umfassend: Spenderberatung, Shop-Betreuung, Organisation der Patenschaften, Buchhaltung, Öffentlichkeitsarbeit oder allgemeine Verwaltung werden überwiegend durch die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle bearbeitet. Aber auch Menschen in ganz Deutschland und darüber hinaus verteilt, schenken unserem Ziel wertvolle Zeit und Energie. So werden Verkaufs- und Informationsstände organisiert, Babysachen gestrickt, ein Vortragsabend mit Katrin Rohde arrangiert, Sachspenden gesammelt, Patenbriefe übersetzt oder … Es finden sich immer wieder Tätigkeiten, durch die auch Sie uns vielleicht unterstützen könnten?! Mehr erfahren … ⇑

Einen sehr wichtigen Anteil stellt ebenso die ehrenamtliche Tätigkeit des Vorstandes ⇑ dar, der die Abläufe überblickt und koordiniert. Seit September 2013 bringt Constanze Ternes ihre praktischen Erfahrungen aus Burkina Faso in die Vorstandsarbeit des Sahel e.V. ein. Drei Jahre lang arbeitete sie an Katrin Rohdes Seite, kennt zahlreiche Vorgänge und Abläufe bei AMPO und kann durch diese Kenntnisse immer wieder die räumliche Entfernung zwischen Sahel e.V. und AMPO überbrücken. Als stellvertretende Vorsitzende des Sahel e.V. ist ihr Wissen über die Kultur der burkinischen Bevölkerung eine große Bereicherung für den Vorstand.
Als sich im Januar 2012 die Gelegenheit bot, zögerte Constanze Ternes nicht und begann, sich bei AMPO in Ouagadougou zu engagieren. Bis Dezember 2014 stand sie Katrin Rohde dort als Assistentin zur Seite und wurde in diesem Frühjahr dankend bei AMPO verabschiedet. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt sie derzeit in Brüssel. Auf diese Zeit der ehrenamtlichen Tätigkeit bei AMPO in Ouagadougou blickt Constanze Ternes mit unterschiedlichen Gefühlen zurück. Auf der einen Seite steht das Bedürfnis, andere Menschen zu unterstützen, anzupacken wo Hilfe benötigt wird und gleichzeitig gilt es, mit den schweren Lebensbedingungen vor Ort sowie der politischen Lage zurecht zu kommen. Nur allzu gut kann Katrin Rohde diesen Zwiespalt nachvollziehen, dem sie sich selbst seit Jahren fortwährend stellt.

Katrin Rohde erinnert sich: „Connie Ternes kam mit einer Gruppe von begeisterten AMPO-Freunden bei uns an: unserer Luxemburger Stiftung die sich ganz besonders um die Farm Tondtenga kümmert und außerdem ein Gesundheitsprojekt von AMPO unterstützt. Sie selbst wohnte als Diplomatenfrau in Ouagadougou und erklärte sich bereit, unentgeltlich in unserem Büro zu helfen. Sie hat unsere deutschsprachige Sekretärin gut eingearbeitet und ließ im Büro gute Ordnung walten!
Zusätzlich führte sie ein von mir eingerichtetes Projekt gegen den Gebrauch von Plastiktüten (Zero Sachéts) fort, sodass letztendlich die Regierung unser Konzept übernahm und Plastiktüten in Burkina Faso verboten wurden. Für die Zukunft wünsche ich ihr das Allerbeste.“

Im Gespräch mit Constanze Ternes:

Wie sind Sie zu AMPO gekommen?

Ich gehörte viel zu viele Jahre meines Lebens zu den Menschen, die sich über die Ungerechtigkeit in dieser Welt im Gedanken grämen, aber nichts dagegen tun. Als meinem Mann im Herbst 2011 die Möglichkeit geboten wurde, die luxemburgische Botschaft in Ouagadougou zu leiten, waren wir beide sofort einverstanden und entschlossen, nun endlich unseren bescheidenen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten.

Glücklicherweise fiel meine Ankunft im Januar 2012 in Burkina Faso mit einem Besuch von Vertretern der Dr. Elvire Engel Stiftung aus Luxemburg zusammen, welche die Lehrfarm Tondtenga finanzieren. Bei einem gemeinsamen Besuch der Farm stellten die Luxemburger mich dann Katrin Rohde vor, von deren positive Energie und Lebenswerk ich sofort begeistert war.

Als ich Katrin anschließend anbot, ihr ehrenamtlich bei der Bewältigung der deutsch-burkinischen Sekretariatsarbeit zu helfen, war sie glücklicherweise recht schnell einverstanden.

Wie hat sich dann die Zusammenarbeit entwickelt?

Zunächst musste ich mal das Vertrauen meiner Burkinabé Kollegen und der Direktoren erwerben, für die ich ganz sicher zunächst nur eine neue “Weissnase” war, die Gutes in Afrika tun wollte. Auch war mein Französisch vor 4 Jahren noch sehr holperig, doch über die Jahre hat sich langsam aber sicher eine sehr vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt. AMPO ist eigentlich eine Familie und ich fühle mich inzwischen in den Kreis der Familienmitglieder integriert.

juli-feriencolonie-3-030-webWelche Aufgaben bei AMPO haben Ihnen am meisten Freude bereitet?

Rückblickend waren die schönsten Momente jene, in denen ich im Rahmen der verschiedenen Projekte dazu beitragen konnte, einem Menschen eine neue Lebensperspektive zu vermitteln, sei es einem der Waisenkinder eine Ausbildung zu ermöglichen, einer mittellosen Frau einen Mikrokredit zu geben oder einem gehbehinderten Menschen einen Rollstuhl zu schenken – die Palette ist sehr umfangreich und dies waren nur wenige Beispiele, an denen ich auch nur am Rande mitgewirkt habe. Einem an sich chancenlosen Menschen eine Chance geben zu können – das ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Was empfanden Sie als besonders herausfordernd?

Das Klima und die Lebensumstände in Burkina Faso sind schon unter normalen Bedingungen brutal, aber in den letzten vier Jahren kamen noch der Krieg im Mali, die Bedrohung durch Ebola, die Revolution vom Oktober 2014 und der Terror durch den IS hinzu.

Ich muss gestehen, dass mich diese Umstände und die daraus resultierende Angst und Ungewissheit oft an meine Belastbarkeitsgrenze gebracht haben und ich bewunderte stets Katrin und die Direktoren, die unbeirrt ihre Arbeit jeden Tag fortgesetzt haben.

Durch wen haben Sie Unterstützung erfahren?

Ich habe erstaunlich viel Unterstützung von allen Seiten erfahren, zunächst natürlich von meiner Familie und meinen Freunden, zu denen nach kurzer Zeit auch Katrin und meine AMPO Kollegen zählten. Aber auch die Besuche von Freunden von AMPO sowieso von Sponsoren haben mich stets motiviert, weiterzumachen und die Projekte zu überdenken und ggf. gemeinsam mit allen Beteiligten zu verbessern.

Welches Fazit ziehen Sie unter Ihre Zeit bei AMPO?

Die Arbeit für die Projekte von AMPO war meine erste Erfahrung mit der realen Projektarbeit vor Ort und mein Fazit ist: ich möchte nichts anderes mehr machen, als in gut durchdachten, nachhaltigen Projekten wie diesen zu arbeiten. Das Gute geht nicht verloren, daran glaube ich inzwischen fest!

Werden Sie sich weiterhin als Vorstand beim Sahel e.V. engagieren? Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Im September 2015 wurde ich als stellvertretende Vorsitzende in den Sahel eV Vorstand wiedergewählt und ich versuche nach bestem Wissen und Gewissen, meine nun etwas anders definierten Aufgaben gemeinsam mit meinen drei Vorstandskollegen zu erfüllen. Ob ich meine Arbeit gut mache, mögen andere beurteilen. Wie Sie wissen, ist der Sahel eV ein sehr demokratischer Verein, d.h. meine Amtszeit ist bis zum September 2017 begrenzt und ob ich noch einmal wiedergewählt werde, hängt von unseren Vereinsmitgliedern ab.

Ab dem Herbst werden mein Mann und ich in Brüssel leben und ich werde von dort aus weiter daran arbeiten, Menschen in Not eine neue Lebensperspektive zu geben. Wie die Flüchtlingszahlen beweisen, gibt es immer noch zu viele Menschen ohne Chance auf ein menschenwürdiges Leben in ihrem eigenen Land und ich werde weiterhin meinen Beitrag leisten, dies zu ändern.

Einen herzlichen Dank an Constanze Ternes für den jahrelangen Einsatz mit Herz und Verstand!

Möchten auch Sie ehrenamtlich einen Beitrag für Menschen in Not leisten, freuen wir uns über ihre Unterstützung. Sie müssen dazu nicht unbedingt nach Burkina Faso reisen – aber auch das ist möglich, denn AMPO stellt für Helfer und Praktikanten Gästezimmer zur Verfügung. Die Aufgaben des deutschen Trägervereins sind vielfältig und es finden sich viele Möglichkeiten sich zu engagieren:

Was kann ich tun? ⇑

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